Familienfahrt mit der NIEDERSACHSEN

Am 28. August 2010 war es wieder soweit: Fregattenkapitän Andre Dirks, Kommandant der Fregatte NIEDERSACHSEN, hatte wenige Tage vor seiner Kommandoübergabe und dem Wechsel nach Köln wieder zur Familienfahrt nach Wilhelmshaven eingeladen.

Neben 30 Kameradinnen und Kameraden der MK Göttingen machten sich auch Abordnungen der MK "Admiral v. Hipper" Kreiensen und Umgebung und der MK Hameln des Landesverbandes Süd-Niedersachsen sowie des Göttinger Schützenvereins "Niedersachsen" auf, um an diesem interessanten Erlebnis auf ihrem Partnerschiff teilhaben zu können.

Nach dem problemlosen Einchecken an Bord des Schiffes nach dem Aushändigen von Bordausweisen erfolgte die obligatorische Sicherheitsbelehrung. Das Auslaufen verzögerte sich dann etwas, da die am Samstagmorgen anreisenden Kameraden wegen eines schweren LKW-Unfalls bei Hildesheim erst zur ursprünglichen Auslaufzeit im Stützpunkt eingetroffen waren. Um 09.15 h ging es dann aber los: Die Fahrt der Fregatte führte durch das Jade-Fahrwasser hinaus auf die offene Nordsee Richtung Wangerooge und Spiekeroog. Während der Fahrt führte u. a. der Seenot-Rettungskreuzer VORMANN STEFFENS das Absetzen und Wiedereinholen seines kleinen Rettungsbootes sowie eine kurze Feuerlösch-Präsentation vor, ein Helikopter der Bundespolizei zeigte in mehrmaligem Vorbeiflug seine Wendigkeit.

Unruhige See bei Windstärke 5 bis 6 mit ca. 1,5 m hohen Wellen nordöstlich der ostfriesischen Inseln und unbeständiges Wetter mit mehrfachen Regenschauern sorgte bei einigen "Landratten" für Unwohlsein und für viel Arbeit für die Bordsanitäter. So war auch der Andrang beim Mittagessen nicht so groß wie gewohnt, obwohl der Kartoffeleintopf sehr schmackhaft war. Der an Bord frisch gebackene Butterkuchen einige Zeit später bei wieder ruhigerer See mundete dann allen schon eher. Kurz vor dem Wiedereinlaufen passierte die NIEDERSACHSEN noch die ebenfalls auf Familienfahrt befindliche Fregatte KARLSRUHE, die der NIEDERSACHSEN auf Grund des dort an Bord anwesenden Geschwaderkommandeurs, Fregattenkapitän Müller-Meinhardt, den Gruß erwies.

Hauptbootsmann Sven Härtel, Verbindungsmann der MK Göttingen auf der NIEDERSACHSEN, und seine Bordkameraden zeigten auf Kurzführungen den Gästen auch entlegene Winkel des Schiffes, wie z. B. den Maschinenraum und die Lasten. Einige Mitfahrer hatten vorher schon einmal fast alles gesehen, nur die Kombüse fehlte vorher noch! Gerade für die erstmalig Mitgereisten war es ein interessanter Tag, an dem man auch einmal auf der Kommandobrücke stehen konnte und alles fragen durfte und erklärt bekam.

Nach dem Einlaufen des Schiffes und dem obligatorischen Einlaufbier erwartete ein liebevoll eingedecktes Festzelt auf dem Kai die Familienfahrer. Ab 17.00 h sorgte hier ein zünftiges Bordfest mit Spanferkel samt deftiger Beilagen, bei dem sich alle nach der ereignisreichen Fahrt wieder stärken konnten, und reichlich Getränken für den Ausklang eines interessanten Tages. Auch an der Sektbar gab es reichlich zu tun, allerdings war weniger der Sekt der Renner, sondern die Mixgetränke, so dass ab 21.00 h Ebbe in den Wodkaflaschen herrschte. Ein DJ sorgte mit Partymusik bis in die frühen Morgenstunden für ausgelassene Stimmung.

Eine Überraschung gab es bei der Tombola: Riecke Wiegand, Tochter des Vorsitzenden des Schützenvereins "Niedersachsen", hatte Losglück und gewann den Hauptpreis, einen megagroßen LCD-Fernseher. Da musste erst einmal geklärt werden, wie der bei einem Mercedes-Sportcoupe transportiert werden kann. Holger Quentin, Vorsitzender der MK Göttingen, nutzte die Veranstaltung auch gleich, um Dirks ein Abschiedsgeschenk der MK sowie Härtel einen kleinen Obulus für die Bordkasse zu überreichen.

Während sich Einige noch am Abend wieder auf den Rückweg nach Südniedersachsen machten, blieb der Rest der Göttinger noch ein wenig länger und reiste ausgeruht am Sonntagvormittag erst wieder zurück.

Holger Quentin
( "Die Bake", Heft Nr. 60 4/2010)