Besuch bei der MK Göttingen
Abordnung der Fregatte NIEDERSACHSEN kam zum Schützenfest

"Horrido" hieß es Ende Juli anlässlich des 618. Schützenfestes der Bürgerschützengesellschaft (BSG) Göttingen, willkommene Gelegenheit zum traditionellen Partnerschaftsbesuch einer Abordnung des Partnerschiffes Fregatte NIEDERSACHSEN bei der MK Göttingen. So traf wie im vergangenen Jahr am Freitagnachmittag eine fünfköpfige Abordnung zu einem viertägigen ereignisreichen Wochenende ein, das mit dem traditionellen Einlaufbier begann. Die Begrüßung mit den Gasteltern der MK war sehr freundschaftlich, handelte es sich doch bei vier der angereisten Kameraden um bereits bekannte Gesichter. Ein neuer Kamerad war sehr gespannt, was ihn denn in Göttingen so erwarten würde. Nach der Verteilung auf die Gasteltern rundete ein gemütliches Schnitzelessen den ersten Abend ab, bevor von der Abordnung das südniedersächsische Nachtleben getestet wurde.

Am Samstagvormittag ging es ins nahe gelegene Nörten-Hardenberg zu einer Füh-rung durch die Kornbrennerei im "Keilerland" des Gräflichen Landsitzes Hardenberg mit anschließender Verkostung des dortigen Doppelkorns. Die Hardenberg-Wilthen AG ist zweitgrößter deutscher Spirituosenhersteller mit einem breit gefächerten alkoholischen Sortiment. Nach kurzem Einkauf von Souvenirs sowie einigen Präsenten für den nächsten Tag stand ein ruhiger Nachmittag auf dem Programm. Abends nahm man am Königsball der BSG im Festzelt auf dem Festplatz, der allerdings eher den Charakter einer Dorfkirmes hatte, teil. Es sollte noch ein langer Abend werden.

Der Sonntag ist traditionell mit einem etwas enger gefassten Programm ausgefüllt. Am Morgen ging es zuerst zur Abholung der Vereinsmajestät des befreundeten Schützenvereins "Niedersachsen", dessen Lebensgefährtin zudem am Vorabend zur BSG-Königin 2010 gekürt worden war. Nach der Königsabholung ging es für die Abordnung und ihre Gasteltern gemeinsam mit den Schützen sowie der traditionellen Blaskapelle zum Schützenfrühschoppen. Da gleichzeitig die Frau des Vorsitzenden des Schützenvereins "Niedersachsen" in ihrem Damenschützenverein "Diana" Majestät war, machte sich die Abordnung gemeinsam mit dem Vorsitzenden der MK, Holger Quentin, und seiner Frau Iris zu einem Überraschungsbesuch bei deren "Schützinnen"-Frühschoppen auf. Große Freude herrschte über diese gelungene Überraschung, und auch die Abordnung war zufrieden: Nur Frauen!

Der Höhepunkt eines jeden Schützenfestes stand am frühen Nachmittag auf dem Programm: Der Schützenausmarsch aus der Südstadt durch die historische Göttinger Altstadt zum Festplatz, der sich in diesem Jahr nach dem Bombenunglück vom Juni 2010 mit drei Toten bei der Entschärfung von Kriegsbomben des 2. Weltkriegs ebenfalls in der Südstadt befand. Gemeinsam mit den "Blauen Jungs" sorgt die MK Göttingen, die traditionell hinter dem Schützenverein "Niedersachsen" mit marschiert, auch in diesem Jahr für maritimes Ambiente im Binnenland. Den Tag beendete der traditionelle Abend in einem mexikanischen Lokal bei leckeren Cocktails.

Montag hieß es dann wieder Abschied nehmen, aber vorher stand als Abschluss des Schützenfestes das traditionelle "Schützenfrühstück" auf dem Programm. Bei leckerer südniedersächsischer Wurst sorgten Reden weniger bekannter Politiker für Unterhaltung. Sehr überrascht waren die Mariner und die MK-Mitglieder, als der Oberschaffer, der Vorsitzende der BSG, in seiner Ansprache die Abordnung der Fregatte GÖTTINGEN begrüßte. Gab es da eine neue Entwicklung, über die bisher Stillschweigen geherrscht hatte? Aber es klärte sich leider gleich wieder auf: Es war nur ein Versprecher und es gibt kein neues Patenschiff der Stadt, so wie es früher ein Minenjagdboot GÖTTINGEN gegeben hatte.

Den Abschluss des Schützenfestes bildet das "Niedersachsenlied", und danach hieß es für die Kameraden dann am frühen Nachmittag nach gemeinsamen Abschiedsfotos auch wieder "Abschied nehmen", um mit einem kleinen Survivalpaket als Präsent die Heimreise nach Wilhelmshaven anzutreten.

Das nächste Wiedersehen wird dieses Jahr nicht lange auf sich warten lassen. Einige Kameraden haben sich schon einmal den Termin des Sommerfests der MK notiert, und spätestens auf der Familienfahrt der NIEDERSACHSEN Ende August wird man sich in Wilhelmshaven wiedertreffen. Der nächste Partnerschaftsbesuch in Göttingen steht dann Mitte Dezember zur Weihnachtsfeier mit Besuch bei den Patenkindern der MK im Jugendhilfezentrum Hagenberg an. Dies milderte daher etwas den Abschiedsschmerz und auch der Termin des Schützenfestes im kommenden Jahr ist bereits vorgemerkt.

Positiver Nebeneffekt des Wochenendes für die MK war die gleichzeitige Neuauf-nahme von zwei jungen Mitgliedern. Zum einen trat der Sohn des stv. Schriftführers, der zzt. als Obergefreiter Maatanwärter an der Marinetechnikschule Parow Dienst tut, spontan in die MK ein - es ist mit 19 Jahren zweitjüngstes Mitglied -, zum Anderen ein 25-jähriger Göttinger, der bis letztes Jahr noch als NIEDERSACHSEN-Fahrer im Rahmen der Partnerschaftsbesuche beim Schützenfest dabei gewesen ist.

Holger Quentin
( "Die Bake", Heft Nr. 60 4/2010)