Shanty-Chor der Marinekameradschaft Göttingen
bei Fernsehaufzeichnungen
"Geschichten aus der Hafenbar" in Grömitz

Am Freitag, den 18. April, um 8.45 Uhr startete der Shanty-Chor mit Gästen am Zoologischen Institut in Göttingen. Wir waren gerade 15 Minuten auf der Autobahn, kam die aufgeregte Meldung von Walter Erbach: "Wir fahren den nächsten Parkplatz an, am Auto ist etwas nicht in Ordnung". Auf den Schreck schenkte Gertrud Roggenbuck erst einmal eine Runde Genever aus. Der angebliche Defekt am Auto war aber zum Glück nur ein Scherz, denn die kurze Rast war eine frühe Pinkelpause.

Bei Hannover-Wülferode wurde dann das mitgebrachte Frühstück auf Gartentischen aufgebaut. Fleißige Helfer hatten wie bei jeder Fahrt frische Brötchen, Käse und Wurst besorgt, natürlich fehlten auch nicht Kaffee und Tee. Die heißen Getränke konnten wir gut gebrauchen, denn es war noch ziemlich frisch. Fröhlich ging die Fahrt weiter, unterstützt von diversen Schnapsrunden, bis wir dann vor unserem Hotel "Schöne Aussicht" in Grömitz ankamen. Holger Quentin, unser 1. Vorsitzender, mit seiner Frau Iris und Schwiegermutter Margritta mit Günther begrüßten uns mit einem Glas Sekt. Sie waren am Morgen mit dem PKW angereist. Unsere Kameradin Brigitte Schäfer wurde bei dieser Gelegenheit für 10-jährige Mitgliedschaft geehrt. Nachdem wir die Zimmer bezogen hatten, trafen wir uns bei herrlichem Sonnenschein in dicken Jacken auf der Terrasse zu Kaffee und Kuchen (oder Bier). Bevor am Abend die erste Probe stattfinden sollte, machten wir erst einmal einen Bummel über die Strandpromenade.

Ab 18.30 Uhr wurde es dann spannend: In der Strandhalle nahmen wir die uns zugewiesenen Plätze ein. Die Regisseurin und ihr Team placierten uns hier- und dorthin, bis endlich alle "richtig" sassen und die Scheinwerfer/Kameras jeden im richtigen Blickfeld hatten. Nach der anschließenden Durchlaufprobe gab es Schnitzel mit Käse überbacken und Gemüse, denn nur wer gut isst und trinkt, kann auch gut arbeiten (oder singen). Nach einem gemütlichen Abend ging es dann im Mondschein zurück zum Hotel. Es gab auch einige, die etwas spät (oder früh) an Land gekommen sind.

Samstag, 19. April 2008: Nach einem leckeren Frühstück hatten wir den Vormittag zur freien Verfügung. Uns zog es wieder bei herrlichem Sonnenschein und einer steifen Brise auf die Strandpromenade. Nach einem kurzen Abstecher durch den Ort suchten wir uns am Strand ein windstilles aber sonniges Plätzchen, denn das Bier schmeckte ja schon wieder und auch die Fischbrötchen durften nicht fehlen. Um 14.00 Uhr fand dann in der Strandhalle die erste Durchlaufprobe mit allen beteiligten Chören und Interpreten statt. Die teilnehmenden Shanty-Chöre kamen aus Kellenhusen, Geseke, Lohnde und uns Göttingern. Die Solointerpreten waren Christa Haas (Lolita-Verschnitt), das Gesangsduo aus Meck-Pomm Jo und Josephine, den Bauchredner Eddy mit Frosch Quaki und Uta Carina als Sängerin und Moderatorin. Als Stargast konnte Fiete Münzner Peter Petrel, der mit dem Song "Hamburger Deern" bekannt wurde, verpflichten. Fiete Münzner, Entertainer/Sänger und Produzent führte leicht und locker mit tollen Sprüchen und Witzen durch die Sendung. Er begrüßte bei dieser Probe, die zum Teil schon aufgezeichnet wurde, die Zuschauer an den Fernsehgeräten, Gäste im Saal, den Kurdirektor von Grömitz sowie die Sponsoren.

Nachdem ab 16.45 Uhr die Gäste ihren Platz im Saal gefunden hatten, begann um 17.30 Uhr die Fernsehaufzeichnung. Das Programm wurde wie in der Probe abgewickelt. Trotzdem kam es hin und wieder zu Pannen. Der Ton kam zu spät oder gar nicht, oder Kamera lief nicht, oder bei Versprechern der Mitwirkenden musste neu begonnen werden. Jeder der anwesenden Chöre sang zwei Lieder. Es war sehr interessant und hat uns riesigen Spaß gemacht.

Nach der Aufzeichnung gab es ein sehr gutes und reichhaltiges Abendessen in Büffet-Form. Im Anschluss sassen wir alle gemütlich beisammen, aber es lichteten sich doch bald die Reihen. Auch wir gingen nicht zu spät über die Promenade bei wunderschönem Vollmond und stiller glitzernder See in unser Hotel.

Sonntag, 20. April 2008: Nach dem Frühstück, das wieder reichlich und gut war, nutzten einige noch die Freizeit für einen Bummel, denn unser Manager Hans-Viktor Kraeter hatte die Abfahrt auf 11.00 Uhr angesetzt. Dann ging es heimwärts über die Autobahn Richtung Lübeck über die Bundesstrasse am Ratzeburger See vorbei. Unsere Mittagspause machten wir spontan im Walchelower Hof kurz vor Lauenburg, das löste allerdings nicht bei allen Jubel aus, denn wir kamen unangemeldet und es ergaben sich Anfangsschwierigkeiten. Die Wirtsleute waren natürlich nicht auf einen Bus voll hungriger Mäuler vorbereitet und brachten uns erst einmal in einem ungeheizten Saal unter. Die Heizung aufgedreht und es wurde schnell warm. Auch das Essensangebot war nicht so reichhaltig, wie es sich mancher gewünscht hätte: Es gab Hochzeitssuppe, Brathering oder Matjes (der ein Bismarkhering war) mit Bratkartoffeln, oder einen sog. Manta-Teller, der aus Pommes mit Currywurst bestand. Aus unserer Kameradschaft bildete sich schnell ein Service-Team, das die Verteilung der Getränke und des Essens in die Hand nahm, so dass doch alle relativ schnell versorgt wurden. Eine letzte Pause noch auf der Raststätte Brunautal und Göttingen hatte uns wieder. Es war eine schöne, harmonische und interessante Fahrt.

Burkhardt Windel
("Niedersachsen-Kurier", Heft Nr. 106, Juni 2008)