Die Geschichte der MK Göttingen (Teil 4): Nazizeit und Kriegsfolgen (1933 bis 1951)

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 führte zur Einvernahme auch der Marinevereine sowie des Dachverbandes für die Ziele des Nationalsozialismus. Im Marinebund musste das Führerprinzip eingeführt werden. Bundesführer, Gauführer und Vereinsführer wurden jeweils durch den jeweils höheren Führer ernannt. Die Marinejugend wurde von der Hitlerjugend übernommen.

Im Jahr 1934 trat der „Bund Deutscher Marinevereine e.V." dem „Reichsbund Deutsche Seegeltung" und dem „Kyffhäuserbund" bei. Am 1.3.1935 wurde der „Bund Deutscher Marinevereine e.V." im Zwangsverfahren in "Nationalsozialistischer Deutscher Marinebund(NS-DMB)"
umgewandelt. Aufgrund einer Führeranordnung vom 1.4.1935 nannten sich die Marinevereine nun "Marinekameradschaften". Im Jahr 1938 wurde der NS-DMB, wie alle Soldatenbünde, dem „NS Deutschen Reichskriegerbund" eingegliedert.

Letzte Erwähnung

In Dokumenten zum letzten Mal erwähnt wird die Marinekameradschaft Göttingen am 24. März 1938, wo sie mit einer Abordnung zusammen mit anderen Kameradschaften aus Südniedersachsen vor dem Schützenhaus in Bad Lauterberg vom Bundesführer des NS-DMB, Kapitän zur See a.D. Hintzmann und dem Gauführer, Korvettenkapitän a.D. von Cappeln, begrüßt wurde.

Während des Krieges war ein geregeltes Vereinswesen einfach nicht mehr möglich, da das Gros der Kameraden einberufen war. Trotzdem ging der kameradschaftliche Zusammenhalt nicht verloren. Urlauber nutzten die Gelegenheit sich mit den noch in der Heimat verbliebenen Kameraden zu treffen und Nachrichten auszutauschen.

Vom Verein liegen aus den Jahren 1933 bis 1951 keine Dokumente vor, weil alle Unterlagen, Bilder und Bücher wohl aus Angst vor den Besatzungsmächten vernichtet wurden.

Überliefert ist aber, dass sich ein „harter Kern" auch während der Verbotszeit nach dem 2. Weltkrieg noch regelmäßig am Biertisch traf, um alte Erinnerungen aufzufrischen.

    Zurück: Teil 3
Weiter: Teil 5